Bio-Imkerei blüten.gold – Besuch bei unseren Völkern
Apr 18, 2023
In unserer Bio-Imkerei entsteht der Honig auf ganz natürliche Weise, ausgehend von unseren Bienenvölkern. An einem unserer Standorte, an dem fünf Völker untergebracht sind, erkläre ich euch gerne den Prozess genauer.
Lebensraum unserer Bienenvölker: Standort und Beuten
Zunächst einmal ist der Standort wichtig. Unsere Bienenstöcke sind in einer Wiese mit Apfelbäumen platziert. Diese Umgebung bietet Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und liefert den Bienen gleichzeitig genügend Nahrung.
Die Beuten, also die Behausungen der Bienen, sind strategisch aufgestellt. Jedes Volk wird separat gehalten und später auch der Honig separat abgefüllt. Die Beuten sind alphabetisch benannt, um die Zuordnung zu erleichtern.
In den Beuten leben die Bienen in verschiedenen Zargen. Die unteren beiden Zargen beherbergen die Arbeiterinnen, Drohnen und die Königin. Damit die Königin nicht in den Honigraum gelangt und dort Eier legt, wird ein Absperrgitter zwischen den Etagen angebracht. So können die Arbeiterinnen im Honigraum Honig einlagern, während die Königin mit den anderen Bienen unten bleibt.
Der Honigraum wird von den Bienen als Lagerraum genutzt, um den Honig möglichst weit vom Eingang entfernt zu lagern. Dies dient sowohl der Sicherheit als auch der Ordnung innerhalb des Bienenstocks.
Die Arbeiten im Bienenvolk
Im Juni, wenn ein Bienenvolk stark ist, kann man in einer Bienenbeute etwa 40.000 Arbeiterinnen, einige Tausend Drohnen und eine Königin finden. Die Königin ist für das Legen der Eier zuständig, während die Drohnen hauptsächlich für die Begattung der Königin verantwortlich sind und am Ende der Saison aus dem Stock geworfen werden, da sie nur den Honig fressen und den Stock nicht verteidigen können.
Die Arbeiterinnen hingegen haben zwei Hauptaufgaben, wenn sie zum Sammeln von Nektar und Pollen hinausfliegen. Nektar wird gesammelt, um daraus Honig herzustellen, während Pollen, der reich an Eiweiß ist, für die Aufzucht der Larven benötigt wird. Die Aufgaben sind klar verteilt, so dass eine Biene entweder auf die Suche nach Nektar oder Pollen geht, abhängig vom Bedarf im Bienenstock.
Die Bienen sind also sehr organisiert in ihren Aufgaben und sorgen gemeinsam dafür, dass das Volk gut versorgt ist. Es ist faszinierend zu beobachten, wie jede Biene ihren Beitrag dazu leistet, um das Überleben des Bienenvolks zu sichern.
Die Bienen und der Imker
Imkern ist eine faszinierende und zugleich anspruchsvolle Tätigkeit, die einiges an Fachkenntnissen und Fingerspitzengefühl erfordert. Viele Menschen fragen sich, ob Bienen friedlich oder aggressiv sind, wenn man sich ihnen nähert
Als Imker gibt es einige Grundregeln, die man beachten sollte. Zum Beispiel sollte man nicht direkt vor dem Flugloch stehen, da die Bienen sich dann bedroht fühlen und eher verteidigen. Stattdessen arbeitet man am besten seitlich oder hinter dem Flugloch, um die Bienen nicht zu verunsichern.
Es ist wichtig, ruhig und bedacht zu arbeiten, um die Bienen nicht zu reizen. Hektik oder laute Geräusche können die Bienen aggressiv machen. Die Aggressivität der Bienen hängt auch von ihren Genen und der Jahreszeit ab. In stressigen Phasen wie der Erntezeit können sie leichter gereizt sein.
Doch im Allgemeinen sind die meisten Honigbienen sanftmütig gezüchtet und nicht darauf aus, Menschen zu stechen. Ein erfahrener Imker kann in der Regel ohne Schutzkleidung arbeiten. Dennoch ist es ratsam, in bestimmten Situationen, wie gegen Ende der Saison, wenn der Honigs aus dem Volk genommen wird, vorsichtshalber Schutzkleidung zu tragen, um sich vor möglichen Angriffen zu schützen.
Der Zweck des Rauchers eines Imkers
Um einen Blick in die Beuten zu werfen und die Honigsammlung zu überprüfen, benötigen wir spezielle Werkzeuge. Der Raucher und der Stockmeißel gehören zur Grundausstattung eines Imkers und helfen dabei, die Bienen zu beruhigen und vorsichtig die Beuten zu öffnen.
Die Verwendung eines Rauchers, auch Smoker genannt, in der Imkerei ist ein faszinierender Prozess, der oft missverstanden wird. Viele Menschen, die nicht regelmäßig mit Bienen in Kontakt kommen, könnten denken, dass der Raucher dazu dient, die Bienen mit Kräutern zu beruhigen. Tatsächlich ist es genau das Gegenteil.
Beim Einsatz des Rauchers entsteht Rauch, der die Bienen dazu bringt, in Alarmbereitschaft zu gehen. Wenn die Bienen Rauch riechen, denken sie, dass es ein Feuer geben könnte und ihre Behausung bedroht ist. Aus Angst fressen sie so viel Honig wie möglich und bereiten sich darauf vor, möglicherweise auszuziehen.
Der Rauch lenkt die Bienen also ab und hilft, sie zu beruhigen, indem sie damit beschäftigt sind. Es geht also nicht darum, die Bienen zu entspannen, sondern sie zu aktivieren, damit sie ihren Stock vorbereiten, ohne in Panik auszubrechen.
Für den Raucher können verschiedene Kräuter verwendet werden, solange sie nicht schädlich für die Natur sind und kostengünstig. Ein einfaches und effektives Material, das verwendet werden kann, ist Strohstreu, das gleichzeitig gut brennt und Rauch erzeugt.
Insgesamt ermöglicht der Raucher den Imkern, auf einfache Weise mit ihren Bienen umzugehen und ihnen die nötige Zeit zu geben, um ihre Arbeit zu erledigen. Es ist ein nützliches Werkzeug in der Imkerei, das Respekt für die Bienen und ihre Bedürfnisse widerspiegelt.
Eine Wabe aus dem Honigraum als Beispiel
Im April kann man in einem Bienenstock beobachten, wie die Bienen emsig an der Honigproduktion arbeiten. In den Waben des Honigraums sind vereinzelt einige bereits verschlossen - ein sicheres Zeichen dafür, dass sich darin bereits fertiger Honig befindet. Dieser Honig hat die richtige Konsistenz, denn er enthält weniger Wasser als der Nektar, den die Bienen sammeln. Nektar ist flüssig, während Honig maximal 20 Prozent Wasser enthalten darf. Die Bienen entziehen dem Nektar die überschüssige Flüssigkeit, um ihn zu verdicken.
Die offenen Zellen in den Waben glänzen, was darauf hinweist, dass dort Nektar ist, der noch nicht genug eingedickt ist, um verdeckelt zu werden und lange haltbar zu sein. Die Bienen arbeiten weiter daran, diesen Nektar zu verarbeiten. Die Waben, die die Bienen selbst bauen, sind faszinierend anzusehen. Sie bestehen aus perfekt aneinanderpassenden sechseckigen Zellen, die sowohl für die Lagerung von Honig als auch für die Arbeiterinnen geeignet sind. Die Waben sind leicht nach oben geneigt, um zu verhindern, dass der Honig herausläuft.
Die Größe der Waben beträgt in der Regel 4,7 Millimeter und wird konsequent um zwei Grad geneigt gebaut. Falls die Bienen Drohnen, also männliche Bienen, heranziehen sollen, werden größere Zellen von etwa 5,5 bis 6 Millimetern im Durchmesser gebaut. Es ist beeindruckend zu sehen, wie präzise und effizient die Bienen diese wundersamen Strukturen erschaffen.
Bio-Honig aus unserer Bio-Imkerei
Der gesamte Prozess der Honiggewinnung erfordert regelmäßige Pflege der Bienenvölker und ein hohes Maß an Flexibilität seitens des Imkers. Trotz Regen oder anderen Widrigkeiten ist es wichtig, die Bedürfnisse der Bienen im Auge zu behalten und für ihr Wohlergehen zu sorgen.
Durch behutsames Vorgehen und Respekt gegenüber den Bienen können wir einen Einblick in ihren faszinierenden Lebensraum erhalten und die Entstehung unseres köstlichen Honigs verfolgen. Bleibt gespannt auf weitere Einblicke in unsere Bio-Imkerei und den faszinierenden Prozess der Honiggewinnung!